Donnerstag, 8. September 2016

ich ziehe zu papa.

diesen satz höre ich erstaunlich oft von dir in letzter zeit meine liebe elsa. er tut weh. scheiße weh sogar. aber dann besinne ich mich und merke wieder: du wirst in einem monat erst 3. du hast keine ahnung was du willst. natürlich willst du momentan zu papa ziehen. ich würde da auch hinziehen. es gibt sonntags zu allen mahlzeiten pfannkuchen und samstags wird auch schonmal zwei stunden ein trickfilm geglotzt.
die bettgehzeiten sind irgendwann gegen 10 und wie du mir immer wieder sagst, darfst du bei deinem papa auch auf den tisch steigen und runter springen.

papa ist das anarchistische kinderparadies. an jedem zweiten wochenende wird nur was unternommen was spaß macht. es gibt keinen alltag. es gibt nur ponyreiten und froggyland. freibad und rummelplatz.
zudem hat seine neue freundin 4 kinder. 4 kleine spielkameraden im alter von 3-12, die dich am wochenende bespaßen.

bei mir ist nur mama. mama die regeln aufstellt. mama die auch mal putzen muss. mama bei der es weder fernsehen, noch süßkram gibt. mama, die am wochenende auch mal nur bastelt anstatt immer eine kinderparty zu feiern.
aber eben auch mama, die dich nachts 4 stunden im arm hält, weil du so husten hast, dass du nur in dieser position schlafen kannst. mama, die dafür sorgt, dass du alles hast, was du brauchst. mama, die mit dir zum arzt geht und zum zahnarzt und zu elterngesprächen in die kita. mama, die dir den schnuller abgewöhnt hat und dich trocken bekommen hat. mama, die dich mit engelsgeduld jeden morgen fertig macht und in die kita bringt.

manchmal würde ich am liebsten sagen: zieh doch zu papa. aber nur weil ich wütend und verletzt bin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen